Rikepa Hilft: Das Projekt Tysgi in Ghana

Seit bereits 2004 ist das Projekt Tysgi in Ghana aktiv. "Tysgi"steht für "The Young Shall Grow International" und wurde als NGO gegründet, um Kinder zu unterstützen und zu fördern.

Seit 2011 besteht ein deutsches Pendant, der Tysgi e.V. Dieser Verein wurde gegründet, um die Arbeit der NGO vor allem mit Trainings von deutschen Hebammen für Traditional Birth Attendants (TBA) zu unterstützen. Diese Trainings wurden auf Nachfrage des Direktors des Gesundheitsamtes, Dr. Andrew Ayim begonnen, um die hohe Mütter- und Säuglingssterblichkeit in der Volta Region zu senken. 

Die Volta Region liegt im südlichen Ghana. "Dieser Landstrich wird durch den großen Fluss Volta von den besser entwickelten Regionen Accra, Easter, Ashanti und Central getrennt. In der Volta Region kommen staatliche Infrastrukturmaßnahmen leider nur unzureichend an.", schreibt das Projekt auf seiner Website

Wir haben den Verein mit einer Spende unterstützt und freuen uns, dass das Rikepa Lehrmaterial nun auch in Ghana genutzt wird. Die Vereinsvorsitzende Hedwig Klostermann schickte uns diesen Bericht von ihrem letzten Besuch vor Ort: 

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"Liebes Rikepa Team,

wir bedanken uns ganz herzlich für Eure großartigen Sachspenden für unser TBA Schulungsprogramm in Ghana.

Seit 2010 unterrichten wir in diesem Projekt regelmäßig als erfahrene Hebammen ehrenamtlich die traditionellen GeburtshelferInnen in Schwangerenvorsorge, Geburtshilfe und Wochenbett, um so die Mütter und Säuglingssterblichkeit in der ländlichen Voltaregion Ghanas zu senken.

Zwei Hebammen demonstrieren eine Geburt mit Puppe und Beckenmodell

Das Training umfasst 2x 4 Wochen intensiven theoretischen Unterricht und ein 4 - wöchiges Praktikum in einer Hebammenstation oder in einem Krankenhaus. TBAs arbeiten in Ghana ehrenamtlich. Manchmal bekommen sie einen kleinen Obolus für ihre Arbeit, selten sind sie allerdings schulisch und nie schulmedizinisch ausgebildet. TBAs begleiten primär arme Frauen, die sich finanziell weder ein Krankenhaus noch eine Hebamme leisten können und deshalb in ihren Hütten entbinden.

Unsere Projekte werden von den örtlichen Gesundheitsdirektoren und Hebammen unterstützt und begleitet. Vor allem die Zusammenarbeit zwischen Hebammen und TBAs hat sich deutlich verbessert. Vorurteile wurden abgebaut und somit wird oft in schwierigen geburtshilflichen Situationen gemeinsam gearbeitet. Die Hebammen gehen dann auch durchaus zur Geburt in die Hütte der Gebärenden, das erspart nicht nur den beschwerlichen Weg zur Hebammenstation, sondern auch Kosten für die Familie.

Das Tysgi Team bei der Übergabe der gespendeten Lehrmaterialien

In diesem Jahr war die Spende von Rikepa für das Training besonders wertvoll, da ein Teil unseres Lehrmaterials leider in Ghana entwendet wurde. 

Dank Eurer großzügigen Sachspende konnten wir in diesem Jahr zusätzlich die Hebammenschule in Keta/ Voltaregion unterstützen. Die leitende Hebamme und der Schuldirektor waren sehr erfreut und dankbar für das sehr anschauliche Unterrichtsmaterial. Puppe, Plazenta, Uterus und Becken wurden neben dem Geburtsatlas mit großer Begeisterung entgegengenommen. 

Natürlich wurden gleich weitere Spenden angefragt, da es überall an Material in jeglicher Form für den Unterricht fehlt. Finanziell unterstützt wird dieses Projekt von Engagement Global in Düsseldorf, jedoch sind wir auch auf private Spenden dringend angewiesen.

Weitere Informationen sind auf www.tysgi.de zu finden."