Soziales Projekt: FreMo

Magdalena Wallner auf dem Weg zu einem Einsatz

Anfang des Jahres 2024 haben wir die Hebamme Magdalena Wallner unterstützt, die für einen Einsatz als Hebamme nach Nairobi gereist ist. Mit Frau Wallner sind vor allem Praxismaterialien nach Nairobi gereist. Frau Wallner schickte uns im Anschluss folgenden Bericht zu ihrem Einsatz und Aufenthalt: 

“Im Februar 2024 reiste ich für einen Monat nach Nairobi, um das FreMo - Medical and Birth Centre als als Hebamme zu unterstützen und gleichzeitig von den Erfahrungen und Perspektiven vor Ort zu lernen.

Das FreMo - Medical and Birth Centre ist eine kleine Gesundheitsklinik in Kawangware, einem Wohngebiet am Stadtrand von Nairobi. Die kleine Geburtsklinik wurde 2009 von Moffat und Fred Osoro gegründet. Kawangware ist ein einkommensschwaches Viertel mit circa. 292.000 Einwohnern, von denen 65% Kinder und Jugendliche sind. Viele von ihnen leben unter schwierigen Bedingungen. Unzuverlässige Wasserversorgung, schlechte sanitäre Infrastruktur und weit verbreitete Krankheiten wie Malaria, HIV und durch Wasser übertragene Infektionen gehören zum Alltag. FreMo will hier Frauen einen sicheren Ort anbieten, an dem sie respektvoll und professionell betreut werden. 

Magdalena Wallner beim Wiegen eines Neugeborenen

Um noch mehr Kapazitäten für Schwangere zu schaffen, haben sie sogar ein zweites Geburtshaus in Kabiria, einem benachbarten Stadtteil, gebaut. Schwerpunkte sind hier die Betreuung von Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen sowie die Versorgung und Immunisierung von Neugeborenen und Kleinkindern. Auch Familienplanung, HIV-Prävention und -Therapie werden vor Ort angeboten. Für alle weiteren medizinischen Belange steht ein Medical Centre zur Verfügung.

Die Arbeit der Hebammen und des medizinischen Personals bei FreMo hat mich sehr beeindruckt: Trotz finanzieller und bürokratischer Herausforderungen arbeitet die Klinik unabhängig und ohne regelmäßige Spenden. Während meines Freiwilligendienstes wechselte ich zwischen den beiden Geburtsstationen und unterstützte je nach Bedarf bei der Betreuung von Schwangeren und Geburten, Impfungen, HIV-Tests und Familienplanung. Besonders wertvoll waren die Hausbesuche, die jeweils drei Tage nach der Geburt stattfanden. Bei diesen sogenannten „Outreaches“ können Hebammen die Mütter auch nach der Geburt beraten und Komplikationen frühzeitig erkennen. 

Dank Rikepa konnte ich einen großen Koffer mit wertvollen Materialien mitnehmen, für die wir vor Ort sehr dankbar waren. So konnten Gewichtskontrollen bei den Babys, regelmäßige Herztonkontrollen mit Dopton, sowie Aufklärungsarbeit mit Plakaten durch das Personal durchgeführt werden. Der Aufenthalt hat meinen Blick auf die internationale Hebammenarbeit nachhaltig geprägt. Der gegenseitige Austausch von Erfahrungen und Kompetenzen war für mich persönlich sehr lehrreich. Es war für mich beeindruckend zu sehen, wie FreMo ohne große finanzielle Unterstützung und bei mangelnder medizinischer Ausstattung eine ganzheitliche Betreuung für Frauen schafft. Erfüllt von besonderen Begegnungen, wertvollen Gesprächen, Wissensaustausch und Dankbarkeit, durfte ich im März wieder in meinen Hebammenalltag nach Wien zurückkehren.”


Mehr Informationen zu FreMo finden Sie auf der Facebook Seite des Centres: https://www.facebook.com/SupportFreMo/